Einen Urlaub zu planen, nur mit dem Fahrrad als Fortbewegungsmittel, kann durchaus herausfordernd sein. Besonders, wenn man eine solche Reise zum ersten Mal antritt. Hierfür haben wir 10 Tipps zusamme
Der Sommer ist da und viele sind bereits in der Urlaubsplanung. Doch nicht nur Urlaub am Strand oder in den Bergen steht hier im Vordergrund. Immer mehr Menschen planen Aktivurlaube. Das Fahrrad/E-Bike als Fortbewegungsmittel wird hierbei immer beliebter und bietet viele Möglichkeiten bei der "Do it yourself"-Radreise. Bei der Planung sollte man jedoch einige Dinge beachten, besonders, wenn man eine solche Reise zum ersten Mal plant :-) Hier sind unsere 10 Tipps für Deine erste selbst geplante Fahrradreise!
#1: DIE WICHTIGSTEN FRAGEN
- Wo soll es hingehen?
- Wie lange soll meine Reise dauern?
- Bergig oder flach?
- Stadt oder Wildnis?
- Wo startet mein Radurlaub?
- Wie komme ich zum Startpunkt, wenn mein Radurlaub nicht vor der Haustür beginnt? -> mit dem Auto, der Bahn o.ä.
#2: STRECKENPLANUNG
Bei der Streckenplanung ist es wichtig, dass Du eine Strecke wählst die zu Dir und/oder zu Deinen Mitreisenden passt. Es gibt nichts frustrierenderes, als eine Strecke, die einen überfordert. So nimmt die Reise eher ein schnelles und missutiges Ende. Neben der Strecke an sich ist auch die Planung von genügend Ruhetagen und Pausen zwischendurch immens wichtig. An manchen Tagen werden Deine Beine schwer und müde sein und dann solltest Du Dir eine Pause gönnen, damit auch der Rest der Strecke ein tolles Erlebnis wird. Plane hierzu ruhig ein paar Tage mehr ein, um genügend Puffer zu haben.
Einen Notfall/Unfall zwischendurch wünscht sich niemand, aber es kann leider immer passieren. Informiere Dich vorab über die Notfallnummern (Bergwacht, Polizei, Feuerwehr o.ä.) in dem jeweiligen Land, welches Du bereisen möchtest.
Für den Fall der Fälle, gib Verwandten, Bekannten und/oder Freunden bescheid, wo die Reise hingehen soll und, wie der Streckenverlauf geplant ist. Sollte ein Notfall eintreten, kann so leichter z.B. auch eine Suchaktion durchgeführt werden.
#3: FAHRRAD-APPS
Unser Handy/Smartphone ist in unserem Alltag ein nicht mehr wegzudenkender Begleiter. Da liegt es nah, dass wir es auch im Urlaub und in der Freizeit immer dabei haben. Für eine Radreise, Biketouren oder Ausflüge vertrauen viele auf Ihr Handy als Navi. Hier gibt es mittlerweile auch eine Vielzahl an Apps, mit denen sich perfekt Streckenverläufe planen lassen. Allerdings gibt es hier auch Unterschiede auf die es zu achten gilt.
- Die App sollte aktuelle Karten verwenden
- Die Karten sollten auch ohne Internetverbindung nutzbar sein
- Die App sollte eine gute Routenplanung aufweisen
Sinnvoll ist es in jedem Fall das Kartenmaterial auf das Handy herunterzuladen, damit es bei Bedarf schneller abrufbar ist.
Beliebte Apps sind z.B. Komoot oder Outdooractive. Aber der Markt bietet natürlich noch viel mehr.
Viele habe es schon erlebt: Man ist gerade unterwegs und plötzlich schwingt das Wetter um. Besonders bei Touren durch die Berge kann das extrem gefährlich werden, da hier das Wetter seine eigenen Regeln macht und oft unberechenbar ist. Um sich aber ein stückweit besser absichern zu können empfiehlt es sich eine oder am besten gleich mehrere Wetter-Apps zu installieren.
#4: DIE VORBEREITUNG
So eine mehrtägige Fahrradtour/-reise ist anstrengend und für ungeübte kein Pappenstiel. Daher sollte man sich auf eine solche Tour vorbereiten. Es empfiehlt sich ein paar Wochen vorher ca. 3x pro Woche 20-60 Minuten Fahrrad zu fahren, damit sich der Körper daran gewöhnt und die Fitness langsam gesteigert wird. Wer hier z.B. täglich mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt, hat bereits einen großen Vorteil :-)
#5: FAHRRAD-CHECK-UP
Vor dem Start Deiner Reise solltest Du Dein Fahrrad noch einmal gründlich druchchecken. Ein besonderes Augenmerk sollte hier auf folgendem liegen:
- Bremsen
- Schaltung
- Kette
- Beleuchtung
Wenn Du Dir nicht sicher bist, ob alles passt, dann lass frühzeitig einen Check-Up vom Profi machen, damit es bei Deinem Reisestart keine Verzögerungen durch eventuelle Wartezeiten oder Lieferzeiten von Ersatzteilen kommt.
#6: WICHTIGES ZUBEHÖR
Fahrradhelm | Fahrradschlauch | Luftpumpe | Multitool | Imbusschlüssel | Schraubenzieher | Kettenöl | Navi (Karten, Fahrrad-Navi, Navi-App für das Handy) | Halterung oder Lenkertasche für Navi oder Handy | Fahrradschloss | Licht | Klingel | Halterung für Trinkflasche
#7: DIE PACKTASCHE
Jeden Urlaub das Gleiche - Was soll ich denn nur alles mitnehmen? Bei einem normalen Urlaub ist das nicht sonderlich tragisch, wenn man etwas mehr dabei hat, als man eigentlich gebraucht hätte. Wenn man allerdings nur mit dem Fahrrad verreist sollte man sich genau überlegen, was man braucht. Hier ist die Devise: GEWICHT SPAREN! Denn alles, was ich zu viel dabei habe mussn ich beim Radeln auch transportieren.
Gewicht sparen fängt hier bereits bei der Tasche selbst an. Mittlerweile gibt es viele Hersteller, die sich darauf spezialisiert haben, wie z.B. Ortlieb oder VAUDE. Eine Packtasche für den Radurlaub sollte daher leicht sein und zusätzlich wasserdicht. Aber was packe ich jetzt in meine Tasche, damit ich alles dabei habe, aber so wenig Gepäck, wie nötig? Hier unsere Vorschläge:
- Funktionskleidung (trocknet schneller, hält den (Fahrt-) Wind ab)
- Wechselwäsche, Schlaf- und Badebekleidung
- bequeme Sportschuhe, evt. Badeschuhe
- Regenbekleidung mit Fahrradüberschuhen (Gamaschen), Regenhose, Regencape
- Medikamente, Erste-Hilfe-Set
- Sonnencreme, Sonnenbrille
- Taschenlampe/Stirnlampe
- Ladekabel/Powerbank für das Handy
- Geld, Ausweis, Versichertenkarte
- Rucksacktasche, kleiner Einkaufsbeutel
Die Menge der Kleidung richtet sich hierbei natürlich nach der Reisedauer. Allerdings findet sich auf dem Weg oft auch eine Gelegenheit, um einmal Kleidung zu waschen.
EXTRA-TIPP:
- Auf einen Rucksack sollte während der Fahrt bei einer mehrtägigen Tour verzichtet werden. Die Rückenmuskulatur wird durch den Rucksack stark belastet und es kann Verspannungen verursachen, die das Fahrgefühl auf lange Sicht trüben.
- Regenbekleidung sollte immer oben in der Tasche liegen. So ist sie schnell griffbereit, wenn das Wetter plötzlich umschwingt.
#8: ÜBERNACHTUNGEN
Bei einer mehrtägigen Tour sind Pausen sehr wichtig. Wenn Du nicht gerade im Zelt schlafen möchtest, bieten sich kleine Pensionen und Gästehäuser zum Einkehren an. Plane Deine Übernachtungen bereits im Vorfeld, denn in der Sommersaison sind besonders die Übernachtungsmöglichkeiten an den vielbefahrenen Radwanderwegen sehr begehrt. In den besonders fahrradfreundlichen Unterkünften finden sich meistens gute Unterstellmöglichkeiten für Dein Zweirad, Radwerkzeug und ein Reparaturservice in der Nähe, ein Trockenraum für nasse Kleidung, Lademöglichkeiten für Dein E-Bike und vieles mehr.
#9: GENUG TRINKEN
Generell gilt die Regel, ab einer halben Stunde Fahrtzeit mit dem Fahrrad, solltest Du mindestens eine Flasche Wasser dabei haben. Bei einer längeren Tour entsprechend mehr. Der Flüssigkeitsbedarf beim Fahrrad fahren wird oft unterschätzt. Bei zu wenig Flüssigkeit kann es unteranderem zu Konzentrations- und Kreislaufproblemen, sowie zu Muskelkrämpfen kommen. Alles keine Dinge, die man sich auf seiner Tour wünscht. Daher empfiehlt es sich alle 30 Minuten einen Schluck zu trinken, vorzugsweise Wasser, um den Flüssigkeitshaushalt aufrecht zu erhalten. Auch wenn man meint, dass man keinen Durst hat. Zwischendurch können die Energiespeicher mit einem isotonischen Sportgetränk oder einer Frucksaftschorle wieder angekurbelt werden.
ENERGIESCHUB in Snackform:
Auch der kleine Hunger kann einen unendlich viel Energie und ordentlich gute Laune kosten. Hier helfen z.B. Energieriegel oder Bananen. Beides nimmt nicht viel Platz weg und kann bequem in der Sattel-, Rahmen-, Jacken- oder Trikottasche verstaut werden und bleibt so griffbereit auch während der Fahrt.
#10: BLEIB FLEXIBEL
Manchmal kommt es vor, dass die Tour nicht so läuft, wie sie geplant war. Das Wetter ist schlecht, der Körper will gerade irgendwie keinen Meter mehr fahren oder es ist an einem Ort so schön, dass du länger dort bleiben magst. Hier solltest Du flexibel bleiben und nicht zu sehr an Deiner akribisch geplanten Tour festhalten. Vertraue auf Dein Gefühl, denn Du bist im Urlaub. Lege ungeplante Pausen ein und lasse Dich auch einmal treiben, um aus Deinem Radurlaub ein unvergessliches Erlebnis zu machen.
erstellt: 05.07.2023